Saubere Nordsee: Spannende Aktion gegen unsichtbare Gefahren in den Meeren
Wer eine Veranstaltung der Fonds Finanz besucht, weiß, dass er sich auf topaktuelle Informationen und spannende Vorträge freuen kann. Die Aktionswoche, die im Mai 2023 in Neuharlingersiel an der Nordseeküste stattfand, stach aber noch einmal ganz besonders hervor: Die rund 50 teilnehmenden Makler erlebten ein Abenteuer, das sie so schnell wohl nicht vergessen werden.
Bei der Weiterbildung ging es um das Thema „Nachhaltigkeit in der Versicherungsbranche“ und sie fing zunächst ganz harmlos an: In angenehmer Tagungsatmosphäre konnten sich die Teilnehmenden einen Tag lang über nachhaltige Produkte von den Versicherungs- und Finanzunternehmen informieren, sich mit Vertriebstipps eindecken und von führenden Gesellschaften aus erster Hand erfahren, welche Neuerungen der Markt in diesem Feld zu bieten hat.
Am zweiten Tag sollten die Makler die Vielseitigkeit von nachhaltigem Handeln nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch erleben. Zu diesem Zweck hatten sich unsere CSR-Manager Irmi Dietmair und Simon Bödecker, etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Nach einem bewegenden Impulsvortrag der Umwelt-Influencerin Magdalena Gschnitzer, in dem sie anschaulich von der Bedrohung unserer Ozeane berichtete, durften die Schulungsteilnehmer mit einem Fischkutter raus auf die Nordsee fahren, um live dabei zu sein, wie die Profitaucher vom Verein Ghost Diving Germany herrenlose Fischernetze einsammeln und so ihren Beitrag zum Artenschutz leisten.
Diese sogenannten Geisternetze werden zu einer immer größeren Gefahr für das Gleichgewicht des Ökosystems. Jedes Jahr landen schätzungsweise 640.000 Tonnen von ihnen im Meer. Teilweise gehen sie verloren, teilweise werden sie heimlich entsorgt. Schweinswale, Delfine, Krebse, Vögel und Fische – all diese ahnungslosen Kreaturen verfangen sich dann in ihrem Geflecht und ersticken oder verhungern qualvoll. „Das Problem ist: Die Netze wurden als perfekte Tötungsmaschinen konstruiert“, erklärt Derk Remmers von Ghost Diving Germany, der als Tauchlehrer und international bekannter Wracktaucher sein Geld verdient und sich in seiner Freizeit für den Meeresschutz engagiert. „Unter Wasser geht das Töten einfach weiter. Erst verenden vor allem kleinere Fische darin, davon werden wiederum Krebstiere und Meeressäuger angezogen und erleiden dasselbe Schicksal.“
Diesem sinnlosen Sterben möchten Remmers und seine Mitstreiter nicht länger tatenlos zusehen und gehen deshalb regelmäßig in Nord- und Ostsee ehrenamtlich auf Tauchstation. „Die Fonds Finanz engagiert sich auf verschiedenen Ebenen für den Erhalt unseres Planeten. Ein Beispiel ist unsere Nachhaltigkeits-Roadshow, die wir seit zwei Jahren durchführen, um das Thema stärker bei den Maklern zu verankern“, berichtet Simon. „Jetzt wollten wir einfach mal etwas Neues ausprobieren, und haben anstelle der Roadshow die Aktion ‚Saubere Nordsee‘ organisiert.“
Und so kam es, dass am 22. und 25. Mai jeweils eine knapp dreißigköpfige Crew von abenteuerlustigen Versicherungsfachleuten und Maklerbetreuern ihre Komfortzone hinter sich ließ und in See stach. Bei Windstärke 7 und meterhohen Wellen ging es raus aufs offene Meer, vorbei an Seehundbänken und den Ostfriesischen Inseln Langeoog und Spiekeroog. „Mir war schon ein wenig mulmig zumute“, erinnert sich Irmi. Als echtes bayrisches Mädel war sie nicht sicher, ob sie sich als seetauglich erweisen würde. „Mein Kollege Simon kommt ja gebürtig aus Flensburg, für den war das fast ein Heimspiel. Aber ich war zuvor noch nie mit so einem Schiff in stürmischer See gewesen!“
Zu ihrer großen Erleichterung hat sie die Prüfung mit Bravour bestanden – obwohl der Sturm ausgerechnet an den beiden Tagen, an denen die Aktion Saubere Nordsee geplant war, so stark war, dass sogar die Profitaucher ihren Einsatz vorzeitig abbrechen mussten. „Das hat uns allen klar vor Augen geführt, was für einen wichtigen, aber auch gefährlichen Job die Taucher dort leisten“, berichtet Irmi.
Die eisige Kälte des Wassers, Sichtweiten von unter einem halben Meter und unberechenbare Strömungen sind dabei ihre ständigen Begleiter. Ausgerüstet mit schweren Tauchflaschen, Akkulampen, Messern und dem Entschluss, Veränderungen herbeizuführen, fahren sie immer wieder raus aufs Meer, um unter widrigsten Bedingungen die alten Fischernetze aufzuspüren, die sich häufig in Wracks am Meeresboden verfangen. Mit speziellen Hebesäcken, die unter Wasser an den Netzen befestigt und dann mit Luft aus den Atemflaschen der Taucher befüllt werden und aufsteigen, gelingt es, die Netze an die Wasseroberfläche zu transportieren und von dort in die Begleitboote zu ziehen.
Im Zuge des Projekts Ostfriesland, das von den NV-Versicherungen, dem nachhaltigen Marktplatz bessergrün und dem Makler Timo Vierow – seines Zeichens erfolgreicher Vertriebspartner der Fonds Finanz und selbst passionierter Taucher – von tauch.versicherung initiiert wurde, konnten die Beteiligten mehr als 700 Kilo Geisternetze aus der Nordsee entfernen. Und wir als Fonds Finanz konnten mit unserer Unterstützung dazu beitragen, dass das wichtige Thema Meeresschutz eine größere Aufmerksamkeit erfährt.
„Während der Aktion hatten unsere Makler die Gelegenheit, hautnah mitzuerleben, welche katastrophalen Auswirkungen Geisternetze auf die Meeresbewohner und damit auf das Gleichgewicht des gesamten marinen Ökosystems haben. Dieses Erlebnis hat eindrucksvoll vor Augen geführt, dass das Thema Nachhaltigkeit kein Trend ist, der sich für die Vermarktung nutzen lässt, sondern dass es uns alle angeht“, erläutert Irmi. Und trotz der Strapazen, die die raue See für alle Beteiligten bedeutete, war die Begeisterung für die Aktion groß. „Die Resonanz der Teilnehmer hat uns gezeigt, dass wir unser Ziel erreicht haben: den Nachhaltigkeitsgedanken im Bewusstsein von Maklern verankern und einen Beitrag dazu leisten, dass er in unserer Branche weiter an Bedeutung gewinnt“ bringt Irmi es auf den Punkt.